Ammerndorf: Ambulant betreute Wohngemeinschaft für den Markt Ammerndorf

21. Juli 2014

Wie kommt eine kleine Gemeinde zu einer Betreuungseinrichtung für ältere Menschen?
Dieser Frage ist die Ammerndorfer SPD am 17. Juli bei einer Infoveranstaltung mit dem AWO-Kreisverband nachgegangen.

Derzeit richten sich die Sozialträger ausschließlich nach der Wirtschaftlichkeit und dabei nach den Einwohnerzahlen. Gemeinden unter 5000 Einwohner sind zu klein um kostendeckend eine entsprechende Einrichtung zu gründen. Davon konnte der frühere Wilhermsdorfer Bürgermeister und jetzige SPD-Landtagsabgeordnete Harry Scheuenstuhl berichten.
Seine Erfahrung ist auch: Ältere Bürger wollen so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden leben. Wenn sie bis zu ihrem Lebensende in eine Pflegeeinrichtung umziehen müssen, dann am liebsten in ihrer eigenen Gemeinde. Die Ammerndorfer sind auf die Pflegeheime in Nachbargemeinden angewiesen und somit von "ihrem" dörflichen Leben und spontanen Besuchen abgeschnitten.

Eine ambulant betreute Wohngemeinschaft ist nicht leicht und von heute auf morgen zu realisieren.Dieser Weg ist nicht ohne den politischen Willen der Gemeinde zu beschreiten. Denn kein Träger wird in Ammerndorf das Baurisiko und später das Belegrisiko übernehmen wollen. Hier sind Garantien der Gemeinde notwendig. In Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohner geht es i.d.R. um Einrichtungen ab 70 Pflegeplätze, die mit 100% Auslastung verlustfrei zu betreiben sind. Das macht es für private Investoren interessant. Auch im Bereich des betreuten Wohnens sind nur größere Wohneinheiten wirtschaftlich.

Die AWO, als Sozialverband, hat in Wilhermsdorf mit der ambulant betreuten Wohngemeinschaft in Verbindung mit barrierefreien Wohnungen gute Erfahrungen gemacht. Dies konnte an diesem Abend der Kreisvorsitzende Frank Bauer in seinem Vortrag bestätigen. Derzeit ist der AWO-Kreisverband mit weiteren Landkreis-Kommunen im Gespräch. Sollte der Markt Ammerndorf Interesse zeigen, wird die AWO mit der Gemeinde alle Details des Konzeptes besprechen, ausarbeiten und festlegen. Das Ziel ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.
Die AWO wäre bereit mit ihrem Konzept die Gemeinde zu unterstützen und die Ammerndorfer SPD will diesen Weg mittragen.

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